ABDEL-HAKIM OURGHI: 40 Thesen zur Reform des Islam
„Ich habe meinem Buch ein Zitat von Martin Luther vorangestellt: „Je mehr mich die Leute bedrohen, umso größer meine Zuversicht.“ Von Luther kann man als Muslim heute aber nicht nur Mut lernen, sondern auch, dass die Wertschätzung der Heiligen Schriften eben nicht bedeutet, sie möglichst eng auszulegen. Eine Interpretation des Korans heute muss die alten Texte von ihrer Leblosigkeit befreien und sie durch neue Sinngehalte bereichern. Dann kann sie zur Etablierung des Islams im Westen beitragen.“
Aus den Thesen:
1. Es ist Zeit für einen europäischen Islam.
2. Die Heilige Schrift des Islams an sich ist leblos. Erst die Interpretation macht sie lebendig.
3. Jede Muslimin und jeder Muslim hat die Freiheit, den Koran so zu interpretieren, wie sie oder er will.
4. Eine Reform des Islams braucht mutige Reformer.
5. Das Erbe des Islams muss frei erforscht werden können.
6. Die Reform des Islams ist im Koran selbst angelegt.
7. Reform des Islams bedeutet seine Anpassung an die Moderne.
8. Islamkritik ist keine pauschale Ablehnung des islamischen Glaubens.
9. Der Koran als Gotteswort ist im Laufe der Jahrhunderte zum Menschenwort geworden.
10. Wer den Koran respektiert, kann ihn nicht wortwörtlich nehmen.
11. Die Muslime müssen den Koran wieder zu einem Buch des Friedens machen.
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