Ein Plagiat ist die Vorlage fremden geistigen Eigentums beziehungsweise eines fremden Werkes als eigenes oder Teil eines eigenen Werkes. Dieses kann sowohl eine exakte Kopie, eine Bearbeitung, eine Nacherzählung oder eine Übersetzung sein.
mit diesem „Zitat“ aus der Wikipedia beginnt Anne Lemhöfer ihren Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 31.10.2008. Genau genommen ist es aber weder ein Zitat der Version des Artikels vom 18.10.08 noch der vom 29.10.08, obwohl man doch annehmen darf, dass sie eine der drei Versionen von diesen Tagen benutzt hat.
Schon am 3.5.2004 enthielt der Artikel nämlich nach Plagiat den Zusatz (lat. plagium, Menschenraub). Anne Lemhöfer gibt freilich weder Artikelnamen noch das Datum der zitierten Version an, sondern erwähnt nur, dass die Sätze aus der Wikipedia stammen. Danach fährt sie freilich fort „und nach diesem Geständnis sind sie auch ordentlich als Zitat markiert“.
Das würde ich für jeden Zeitungsartikel zugeben, für einen über das Plagiat, muss ich dann allerdings sagen, ist es doch ein wenig ungenau.
Im Internet könnte man anders zitieren:
Plagiat (vom lat. Wort plagium, „Menschenraub“ abgeleitet) ist die Vorlage fremden geistigen Eigentums bzw. eines fremden Werkes als eigenes oder Teil eines eigenen Werkes. Dieses kann sowohl eine exakte Kopie, eine Bearbeitung (Umstellung von Wörtern oder Sätzen), eine Nacherzählung (Strukturübernahme) oder eine Übersetzung sein.
(Artikel Plagiat. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Oktober 2008, 10:37 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Plagiat&oldid=52376262 (Abgerufen: 31. Oktober 2008, 19:34 UTC))
Dann wäre auch der Forderung Wikipedias Genüge getan, dass durch die Zitatangabe auch erschließbar wird, wer an der zitierten Version mitgearbeitet hat.
In einer Zeitung, wie gesagt, kann man das nicht erwarten. Vielmehr ist der Autorin zu danken, dass sie darauf verweist, wie häufig gegenwärtig mit copy und paste (kopieren und einfügen) gearbeitet wird, ohne dass darauf hingewiesen wird. Natürlich geschah es auch in diesem Artikel, denn die Mühe, das von Wikipedia geforderte Zitierformat einzuhalten, hätte ich mir selbstverständlich nicht gemacht, wenn ich die Links korrekt hätte abtippen müssen.
Zur weiteren Information sollte man sich freilich unbedingt die Informationsseite zu Plagiaten der Fachhochschule, an der Frau Debora Weber-Wulff arbeitet, ansehen. Dort findet man auch eine Bewertung von Software zur Aufdeckung von Plagiaten aus dem Internet.
Den Artikel in der Wikipedia und die dortigen Internetlinks hätte man freilich gewiss auch ohne meinen Hinweis gefunden.