Posts Tagged ‘Klimawandel’

Wie kann man Politiker für die Arbeit am Klimaschutz gewinnen?

22. März 2019
Was bewegt zum Handeln in Sachen Klimawandel 

Für Privatpersonen ist das noch nicht geklärt:

https://www.riffreporter.de/klimasocial/klima-alarmismus-angst/ … 

Was bewegt Politiker zum Handeln?

"Als Politiker kann ich Ihnen eines versichern: 
Politische Führer werden keine Risiken eingehen, 
solange die Menschen dies nicht von ihnen verlangen." 
(Barack Obama) 

Gegen Konzerne schreitet ein Politiker daher nicht ein, 
wenn er nicht befürchten muss, massiv Stimmen zu 
verlieren.
Deshalb sind die Demonstrationen so wichtig, gerade 
auch vor den Europawahlen.
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Zusammenhang von Sozialgeschichte und Klima – Kultur und Natur

2. Januar 2012

Reichholfs „kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ gibt Anlass zu einigen Reflexionen.
Der global weitreichendste Einfluss menschlichen Handelns auf die Naturgeschichte ist gewiss der menschliche Anteil am Klimawandel.
Der langfristig entscheidendste Einfluss ist aber die Vernichtung fossiler Energien und die Austrocknung von Flüssen. Denn die natürlichen Klimaschwankungen waren im Verlauf des letzten Jahrtausends weit größer als die der letzten Jahrhunderte, in denen der Mensch merklichen Einfluss auf das Weltklima nahm. Die Vorräte fossiler Energien sind aber das Ergebnis von Prozessen, die über Jahrmillionen andauerten und auch die großen Flüsse existieren – mit unterschiedlichen Wassermengen – im wesentlichen seit Jahrmillionen.
(wird fortgesetzt)

Die Folgen der Finanzkrise sind uns noch nicht bewusst genug

28. September 2010

Als nach dem Zusammenbruch der Lehmann Bank das Weltfinanzsystem in Gefahr war, wurde es von den Regierungen der Staaten mit der größten Wirtschaftskraft innerhalb weniger Tage mit mehreren hundert Milliarden Dollar gestützt. Dennoch kam es zu einem Einbruch der Weltwirtschaft, der – manchen Schätzungen nach – für über 100 Millionen Menschen den Hungertod bedeutet hat.
Wenn man eine entsprechende Summe für die Bekämpfung von Aids, Malaria und anderen Infektionskrankheiten sowie für die Eindämmung des CO2-Ausstoßes eingesetzt hätte oder einsetzen würde, ließen sich katastrophale Folgen dieser Menschheitsprobleme für viele hundert Millionen vermeiden.
Die Folgen der durch die Finanzkrise entstandenen hohen Verschuldung der Staaten führen zu so fragwürdigen Finanzmanövern wie Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, Verschleppung von Investitionen in Bildung und Integration, Einsparungen an den wirtschaftlich Schwächsten, die zumindest das soziale Konfliktpotential enorm erhöhen, die aber auch zu Katastrophen unbekannten Ausmaßes führen könnten.
Wenn uns dieser Zusammenhang nicht nur rational, sondern auch emotional klar wäre, dann brauchten sämtliche Investmentbanker, Hedgefondsangestellte und insbesondere ihre Vorgesetzten Personenschutz, weil sie sich nicht vor tätlichen Angriffen schützen könnten. So aber regen wir uns nur darüber auf, dass sie – während das Ausmaß der Krise noch gar nicht abzusehen ist – schon wieder Millionenboni dafür erhalten, dass sie das Spiel fortführen, das die Welt in diese Krise geführt hat.
Der der Managerfeindlichkeit unverdächtige frühere Daimler-Chef Edzard Reutern meint:
„Für mich ist die Frage nicht, ob die Krise zu schnell vorbei war, sondern ob sie ausreichend unter die Haut geht, um uns zu Konsequenzen zu zwingen.“ (Interview mit Die ZEIT vom 27.9.2010)
Nachricht vom 12.10.10:
Wall-Street-Banker kassieren Rekordvergütung

Zukunft für unsere Kinder?

17. Juni 2010

Der Politologe Franz Walter stellt in Spiegelonline eine Studie des DIW vor, wonach die Mitglieder der Mittelschicht Deutschlands sich Sorgen um ihren sozialen Status machen. Er knüpft daran den Gedanken, dass sie offenbar nicht so sehr um sich slbst besorgt seien, sondern Zukunftspanik für ihre Kinder empfänden.

Das Wort „Panik“  würde ich für mich ungern gelten lassen. Aber angesichts der Tatsache, dass die „Grenzen des Wachstums“ immerhin schon 1972 erschienen sind, der Klimawandel wenig später als ein Zentralproblem erkannt worden ist, scheint mir die Sorge, dass dies Problem nicht rechtzeitig genug weltweit angegangen wird, nur zu begründet.

Da ich zudem den Eindruck habe, dass in Deutschland gegenwärtig zwar allerseits ein Mangel an Fachkräften beklagt wird, durch Deregulierung aber ein hohes Maß an Arbeitsplatzunsicherheit auch für Hochqualifizierte geschaffen wird, gilt meine Sorge durchaus auch der wirtschaftlichen Zukunft meiner Kinder.

Gesellschaftlich scheint mir aber das Bedrückendste, dass keine politische Kraft zu sehen ist, die in absehbarer Zeit irgendetwas dagegen tun könnte, dass die Kluft zwischen Arm und Reich in unserer Gesellschaft so groß wird, dass Unzufriedenheit, stressbedingte Krankheiten und Verbrechen gefährlich ansteigen.

So viele Fußballweltmeisterschaften können gar nicht ausgetragen werden, wie man brauchte, um durch kurzfristige Euphorie über einen Titelgewinn (wie viele Staaten wären weit dringlicher als Deutschland auf diese Euphorie angewiesen?) die weltweit vorhandenen innergesellschaftlichen Spannungen zu überdecken.

Eisfreie Nordostpassage im Blick

2. März 2010

Besonders für China und Japan ist sie als Verkehrsweg nach Europa interessant, für Russland als mögliche Geldquelle wegen der Durchfahrtsrechte und neuen Exportmöglichkeiten: die eisfreie Nordostpassage, die im Zuge des Klimawandels entlang der russischen Nordküste entstehen wird. So berichtet das SIPRI.
6 500 km kürzer als der bisherige Seeweg und auf absehbare Zeit piratenfrei. Das macht attraktiv.
Die negativen Folgen des Klimawandels spüren wir in Europa nur sehr am Rande, Xynthia hat uns aber daran erinnert, dass wir nicht nur Vorteile davon haben werden. (Immerhin drohten Baustellenteile des Fernbahnhofes am Frankfurter Flughafen auf die Autobahn zu stürzen.)
Demnächst mehr zum Thema.

Verantwortung

9. Januar 2010

Die Tatsache, dass die Menschheit inzwischen so viel Einfluss auf ihre Umwelt hat, dass sie sie so umgestalten kann, dass sie menschliches Überleben ausschließt, zusammen mit der Entwicklung internationaler Zusammenarbeit haben es möglich gemacht, nicht nur eine persönliche, sondern eine kollektive Verantwortung für möglich zu halten.
In Das Prinzip Verantwortung hat Hans Jonas diese Verantwortung beschrieben.
Umweltschützern und Politikern wird inzwischen, wie Goethes Mephisto es angekündigt hat, vor ihrer „Gottähnlichkeit bange“, während Wirtschaftsbosse – mit neoliberalen Marktgläubigen in ihrem Gefolge – die volle Verantwortung für den Klimawandel gern „Mutter Natur“ zuschreiben möchten und auf die unsichtbare Hand des göttlichen Marktes und den seligmachenden technischen Fortschritt als die einzig denkbaren Retter aus allen menschengemachten Krisen vertrauen. (Oder tun sie nur so?)

Klimawandel

7. Dezember 2009

Es war richtig Hunderte von Milliarden in die Überwindung der Finanzkrise zu stecken; denn sonst hätten noch mehr Millionen Menschen schwer unter ihren Folgen gelitten (die Vereinten Nationen gaben für 2008 eine Steigerung der Zahl der Hungernden um 40%, auf 983 Millionen für Anfang 2009 an; schon vorher starben rund 10 Millionen Menschen jährlich an Hunger).
Aber jeder Cent, der dafür eingesetzt wurde, wäre falsch verwendet, wenn er nun als Rechtfertigung für Untätigkeit bei der Bekämpfung des Klimawandels diente. Denn beim Klimawandel geht es nicht um das Überleben von Millionen, sondern von Milliarden.
Unabhängig davon, ob der gegenwärtige Klimawandel hauptsächlich menschengemacht ist oder nicht: Eine durchschnittliche Erwärmung der Erdatmosphäre um über 2 Grad Celsius löst unüberschaubare Naturkatastrophen aus.
Auch so schon müssen wir mit dem Abschmelzen der Gletscher, des Polareises, mit der Zunahme von Naturkatastrophen leben, wenn wir überhaupt noch überleben wollen. Aber es geht beim Klimawandel nicht nur um die Anzahl von Katastrophen, sondern darum, ob die Natur noch mittelfristig die Leistungen erbringen wird, die das Überleben der Menschheit überhaupt möglich machen.
Ohne Wasser, ohne Nahrung kann kein Mensch überleben, und doch wird mit wirtschaftlichen „Notwendigkeiten“ argumentiert, die weit weniger gravierend sind, die aber angeblich ein konsequent neues Handeln unmöglich machten.
Das Problem liegt in unseren Gewohnheiten: Denkgewohnheiten, aber auch jahrzehntelang eingeschliffenen Lebensgewohnheiten, von denen wir nicht lassen wollen und sollte es das Leben unserer Kinder und Kindeskinder kosten.

Man kann dem Klimagipfel von Kopenhagen nur Erfolg wünschen. Doch was der bestmögliche Erfolg wäre, lässt sich nur am Verhandlungstisch durch viel Kreativität und Zähigkeit erspüren.
Es wäre endlich eine rechtlich verbindliche Regelung erforderlich. Aber die hätte keinen Sinn, wenn sie so allgemein gefasst wäre, dass sie allen ein Weiterwursteln wie bisher erlaubte. Ohne Kompromiss wird die Regelung nicht allgemein genug werden, aber es darf kein Kompromiss werden, der selbst die bisher eingegangenen bescheidenen Verpflichtungen gefährdet.

Wir alle müssen in unserem eigenen Interesse uns selbst strengere Verpflichtungen auferlegen, als die internationalen Abmachungen fordern werden. Das gilt für unsere Nationen, für unsere Kommunen, für die Haushalte und für jedes Individuum. (Anregungen und Tipps sind z.B. hier zu finden.)
Bisher sind für den 12. Dezember weltweit 2000, in Deutschland in 65 Mahnwachen geplant, die die Politiker darauf aufmerksam machen sollen, dass ein echtes, gehaltvolles Abkommen gefordert wird.

Doch jetzt zu unserer konkreten volkswirtschaftlichen Situation: Keine Investition sichert langfristig besser Arbeitsplätze als die in umweltfreundliche Technologie, Ressourceneinsparung und in die Bildung, die dafür Voraussetzung ist, dass die erforderlichen Innovationen möglich werden. Deshalb ist jeder Euro für ein Konjunkturprogramm schädlich, der nicht zugleich eine Investition in eine menschengerechtere Umwelt ist.

Zum Ablauf der Verhandlungen:
UN nennen konkrete Ziele
Neuer Stil bei USA

Inzwischen ist ein Video von den Verhandlungen bekannt geworden, das China und Indien in der Bremser/Blockiererrolle zeigen soll. (Nachtrag vom 5.5.2010)

Folgen des Klimawandels:
Sozialer Verfall in Äthiopien Folge des Klimawandels?

Regierungserklärung: Weg ins Verderben

11. November 2009

Angela Merkel kündigt in ihrer Regierungserklärung an, dass ihr Wachstum das Wichtigste sein werde.
Damit macht sie deutlich, dass sie in treuer Nachfolge von George W. Bush Wirtschaftswachstum über Maßnahmen gegen den Klimawandel stellt, dass also all ihre Beteuerungen auf diesem Gebiet nicht ernstzunehmen sind.
Das ist eine noch schlimmere Botschaft als die, dass sie zugunsten der FDP-Klientel die Steuerzahler weiter verschulden will, statt mehr für alternative Energien und Bildung zu tun.
Die „schonungslose Analyse der Lage unseres Landes“ kann sie haben. Mit ihrer bornierten Fixierung auf Wachstum von Umweltzerstörung führt sie uns auf den Weg ins Verderben.
So wenig für heute. Abwesenheiten und dringliche Erledigungen hindern mich gegenwärtig am Bloggen. Was noch hinzuzufügen wäre, habe ich ohnehin immer wieder gesagt, u.a. auch hier.

Ökowende durch Russland?

5. Oktober 2009

Präsident Medwedew will bis 2020 den russischen Energieverbrauch um 40% senken.
Hat das irgendwelche Chancen oder will er nur noch einmal in die Schlagzeilen, bevor Putin ihn vollends zur lahmen Ente macht?

Ich wage nicht, es zu beurteilen, doch klingt es so unwahrscheinlich wie die Hoffnung, dass Westerwelle sich in den Koalitionsverhandlungen gegen den Überwachungsstaat profiliert. Oder sollte wenigstens das Letztere nicht ganz falsch sein?

Gefahr langfristiger Weltstagnation

30. Juni 2009

Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt in ihrem Jahresbericht zu 2009: „Der Finanzsektor muss schrumpfen, denn er ist zu groß geworden.“ Und: „Die Eigenkapitalanforderungen an die Banken und ihre Risikovorsorge müssten an ihrer Gefahr für das Finanzsystem ausgerichtet werden.“ (Frankfurter Rundschau, 30.6.09)
Vielleicht ist freilich die Unfähigkeit der Menschheit, ihr Finanzsystem zu steuern die letzte Chance, die Klimakatastrophe zu verhindern.