Zu konstatieren der tägliche methodische Wahnsinn:
Umweltzerstörung, Artensterben, share holder value statt Verwirklichung durch Arbeit für andere, weltweite Vernichtung von Lebensraum …
Fragwürdige Reaktionen:
Zu Unterstützung der Forderung nach Erhaltung der Arten und artgerechter Haltung von Tieren wird die Menschenwürde als Speziezismus (eine Art Rassismus) denunziert.
Um Euthanasie zu verhindern wird Lebensverlängerung von Menschen mit zerstörten Gehirnen juristisch erzwungen.
Auf fehlende Sprachfähigkeit von Migrantenkindern und psychische Verwahrlosung von berufsstressbedingt erziehungsunfähiger Eltern reagiert man mit Englischunterricht in Kindergärten, Internet für Grundschulen, Ritalin für alle Unaufmerksamen, Computer statt Lehrer.
Zur Ankurbelung der Konjunktur schafft man Anreize zu mehr Kohlendioxidausstoß statt Arbeitsplätze in Umwelttechnologie.
Oder man erklärt wie die katholische Kurie Probleme wie Überbevölkerung und Aids für nicht existent.
Staunenswerte Ausnahmen:
Festhalten an Werten und differenzierte Abwägung. Problemen nicht ausweichen, auch wo keine Lösung mit Mainstreammethoden möglich ist oder wo gar schwere Wertkonflikte auftreten.
Man begegnet ihnen immer wieder, dafür bin ich dankbar. Ich nenne ein paar bekanntere: Jürgen Habermas, Hans Küng, Alfred Grosser, Gesine Schwan, Adolf Muschg, Susanne Gaschke.
Oft stimme ich mit ihnen überein, bewundere, wie klar ausgesprochen wird, was ich nicht zu sagen vermochte. Nicht selten bin ich auch ganz anderer Meinung. Doch bin ich stets dankbar, dass selbständiges, abgewogenes Urteil in unserer hektischen Medienwelt überlebt.