Indien produziert in großem Stil cash crops. Dazu gehören Wein (in Indien gibt es dafür keine nennenswerte Gruppe von Abnehmern), Avocado (in Indien, da dort süße Früchte vorgezogen werden, wenig beliebt) und Cornichons. „Die Gürkchen brauchen eine ständige Berieselung, und dafür sind elektrisch betriebene Pumpen erforderlich. Fällt der Strom auch nur für kurze Zeit aus, gehen die Gürkchen ein.“ (Rothermund: Indien, S.170)
40% der Anbaufläche Indiens werden bewässert, „50 Prozent dieser Bewässerung beruhen auf der Nutzung des Grundwassers“ (Rothermund, S.173). Zwar hätte Indien aufgrund des Monsuns im Durchschnitt theoretisch genügend Wasser, doch das ist so ungleich verteilt, dass nur in Nordindien reichlich Wasser vorhanden ist. Mittel- und Nordindien verbrauchen ihr Grundwasser für Essiggürkchen für Europäer.
Auf die Kriege um Öl und Gas werden die Kriege um Wasser folgen. Mit welch verrückten Strategien die künftigen Wasserkatastrophen vorbereitet werden, sollte zu denken geben.
Literatur: Dietmar Rothermund: Indien. Aufstieg einer asiatischen Weltmacht, C.H. Beck, München 2008 ISBN 9783893319008